Klassenlehrerunterricht und die Kunst des Erziehens
Die Klassenlehrer*innen unterrichten ihre Klassen in der Regel über viele Jahre. Das sorgt dafür, dass sich das Kind und seine Lehrer*innen gegenseitig so gut kennen, dass starkes Vertrauen auf der einen Seite und geduldiges, verstehendes Wissen auf der anderen Seite entstehen kann. Die Lehrer*innen wachsen mit den Kindern und ihren Aufgaben und entwickeln dabei immer neue Wege zur altersgerechten Vermittlung des Stoffes. Hierbei sollen die Schüler*innen in ihrer gesamten Persönlichkeit angesprochen werden: ihr Verstand genauso wie ihr Gefühl und ihre Willenskraft. So wird besonderer Wert auf das gleichwertige Nebeneinander von kognitiven Lernfächern, Kunst, Handwerk und Bewegung gelegt. Damit durchzieht alle Fächer nicht nur die reine Vermittlung von Wissen, sondern auch der künstlerische Umgang mit den Inhalten über Sprache, Musik und bildende Kunst.
Sprache, Musik und die Künste sind unumgängliche Bildungsmittel. Wir bemühen uns in den ersten Schuljahren um eine möglichst bildhafte und künstlerische Vermittlung des Unterrichtsstoffes. Nach und nach tritt dies immer mehr zugunsten eines kognitiven Unterrichts zurück, so zum Beispiel durch exakte Beobachtung und Beschreibung in den Naturwissenschaften. Es wird – je nach Alter- dasjenige gefunden, das eine innere Aktivität und eine Freude am Lernen bei den Schüler*innen entfacht. Wofür interessiert sich das Kind und wie lernt es am besten in welchem Alter? – Das ist unser Ansatz.
Bewegtes Klassenzimmer
In den unteren Klassen arbeitet die Parzivâl-Schule nach dem Konzept des Bewegten Klassenzimmers: Holzbänkchen mit Sitzkissen bilden die Grundausstattung. Es bieten sich unendliche Möglichkeiten das Klassenzimmer zu einem Arbeitsraum, oder zu einem Abenteuerspielplatz mit Kletter-, Balancier-, Kriech-, und Sprunggelegenheiten zu gestalten
Das kleine Klassenzimmer
Das kleine Klassenzimmer empfängt als jahrgangsübergreifender Förderraum Kinder, die mit ihrer Unterrichtssituation über- oder unterfordert sind. Sie werden dort entsprechend ihren Bedürfnissen aufgefangen und gefördert. Gezielte Einzelförderung im Rahmen der Extrastunde geschieht in Absprache mit den Klassenlehrer*innen.
Epochen
Der Hauptunterricht findet täglich von 8:00 Uhr bis 9:40 Uhr in drei bis vier Wochen dauernden Epochen statt und wird vom Klassenlehrer durchgeführt. Indem in dieser Zeit immer am nächsten Tag an den vorherigen angeknüpft wird, kann der Unterricht vertiefend aufeinander aufgebaut werden, was ein ganzheitliches Erfassen der Unterrichtsinhalte befördert.
Rhythmisches Üben
Mindestens bis zur 8. Klasse beginnt der Epochenunterricht am Morgen mit einem rhythmischen Teil bei dem Gedichte rezitiert, Sprachübungen durchgeführt, Rhythmen geklatscht, kleine Szenen eingeübt werden, musiziert und gesungen wird. Die spielerische Tätigkeit und das regelmäßige Üben von Sprache, Bewegung und Gesang fördern zugleich die kognitive Entwicklung der Kinder.